Sprache: Englisch, mit Übersetzung in Deutsch, Italienisch und Französisch
Theater Giovanni da Udine / 14. 45 - 15. 30 Uhr
Karl Heinz Ladwig ist Professor für Psychosomatische Medizin und Psychologische Medizin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München (TUM), er ist Mitglied der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. (http://www.psychosomatik.mri.tum.de) Er ist auch Leiter der epidemiologischen Abteilung für psychischen Gesundheit des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Umweltgesundheit in München. Als klinischer Epidemiologe koordiniert er die Fragen der psychischen Gesundheit des Instituts. Zu den Forschungsschwerpunkten der KH Ladwig gehören die psychosoziale Stressforschung in der Psycho-Diabetologie, die Psycho-Kardiologie (Bio-Verhaltenskonzepte in der Kardiologie) - sowohl in der Risikofaktor-Epidemiologie als auch in der klinischen Forschung - die Alternsforschung und die Psycho-Traumatologie. Seine Gruppe trägt seit langem Forschungsergebnisse bei, indem sie epidemiologische, klinische und grundlegende Erkenntnisse aufzeigt, um die Auswirkungen von sozialer Unterstützung, Isolation und Einsamkeit auf die Gesundheit besser zu verstehen.
Nähe und Verbundenheit sind Grundvoraussetzungen der Menschheit. Bemerkenswert ist, dass in modernen Gesellschaften trotz hoher Bevölkerungsdichte in den Metropolen, die Zahl der Alleinstehenden stetig zu steigen scheint. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen, jedoch lassen sich über die gesamte Lebensdauer hinweg anfällige Phasen identifizieren, die das Risiko einer sozialen Isolation erhöhen. Groß angelegte prospektive bevölkerungsbezogene Studien an vielen Orten in der ganzen industrialisierten Welt haben gezeigt, dass anhaltende Gefühle sozialer Isolation und Einsamkeit in der Folge schwere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, aber auch auf die somatische Gesundheit der Opfer haben.Dies hat sich insbesondere bei Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen gezeigt. Diese starken Assoziationen erfordern medizinische Erklärungen. Wir geben einen komprimierten Überblick über den Stand der Technik in der Psycho-(Neuro)-Physiologie und zeigen, warum solche negativen Emotionen der Einsamkeit unsere Gesundheit so stark beeinflussen. Dabei spielen eine beeinträchtigte HPA-Achse und Dysfunktionen des Immunsystems eine herausragende Rolle. Wir werden nicht aufhören, zu versuchen, Schlussfolgerungen aus den aktuellen Ergebnissen der Grundlagenforschung zur Unterstützung und Behandlung dieser gefährdeten Menschen zu ziehen.